
Prüfungs-vorbereitung
Wie bereite ich mich auf eine Prüfung vor?
Die Farben des Gürtels werden mit der Zeit immer dunkler. Der Gürtel ist ein Symbol des Fortschritts und eine Belohnung für die geleistete Arbeit. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr an das System klammern. Klar möchte jeder so schnell wie möglich vom Schülergrad (Kyu) zum Meistergrad (Dan) gelangen. Dennoch braucht es einfach auch Zeit, um sich effektiv verbessern zu können. Es heisst nicht umsonst Karate DO, und ich betone hier das DO... den Weg.
Umso fortgeschrittener man ist, desto mehr wird erwartet. Trainingsbereitschaft, Ehrgeiz und Selbstdisziplin gehören ebenso dazu wie das eigenständige Erforschen von Techniken und Bewegungsabläufen. Man muss lernen zu verstehen und zu fühlen, wie man die Energie eines Schlages verbessern kann. Man muss im übertragenen Sinne sein eigenes Schwert schmieden. Wie gehen wir also vor?
Spezifische Tipps zur Prüfungsvorbereitung
Prüfungsprogramm studieren: Als erstes gleich das Prüfungsprogramm für die nächste Prüfung ausdrucken und studieren. Am besten immer zur Hand haben. Bei Fragen auch mal selber darüber nachdenken oder die Technik oder Kombination als Trainingswunsch angeben.
Gezielte Fehleranalyse: Ein oder zwei Fehler eruieren und an diesen gezielt arbeiten. Zum Beispiel: tiefer stehen, Hüftbewegung, Ferse am Boden lassen oder das Knie stabilisieren etc. Zusätzlich spezifisch Kata- oder Kumite-bezogene Themen wie schneller drehen in der Kata oder die Abwehrkombinationen im Kumite fokussieren.
Eigenständiges Lernen: Die neue Prüfungskata selbständig auswendig lernen. Das kann je nach Niveau eine Herausforderung sein. Selbstverständlich werden wichtige Details im Training durchgegangen und offene Fragen geklärt. Das Eigenstudium ist aber ein wichtiger Lernprozess. Mit etwas Vorarbeitung kann man dann auch Training selber effizienter trainieren und auf die Details eingehen.
Kontinuierliche Übung: Filmt euch selber und schaut nach ein oder zwei Monaten, ob ihr euch verbessert habt. Es gibt ja immer die Möglichkeit, wo euch die Halle dafür zur Verfügung steht oder mal schnell nach dem Training. Ich helfe euch gerne dabei.
„10.000 Stunden, also genau 416,67 Tage soll es dauern, um in einer Sache zum «Meister» zu werden – zum nächsten Mozart in der Musik oder Michael Phelps im Wasser beispielsweise. Talent sei dabei unwichtig oder besser gesagt: Fähigkeiten seien nicht angeboren, sondern eine Sache von Fleiss und Disziplin.“
Mukin Shōri
無 近 勝 利
«Der Erfolg hat keine Abkürzung»
Ist das Motto der JKA Legende Tanaka Masahiko.
Durch das Verständnis und die Integration folgender Prinzipien in unser Training und unser Leben streben wir danach, nicht nur als Karateka, sondern auch als Menschen zu wachsen:
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Disziplin ist eine zentrale Säule im Budo, insbesondere im Karate Do. Sie bedeutet, sich selbst und seinen Geist zu kontrollieren, um die Techniken und Prinzipien der Kampfkunst konsequent zu üben und zu verinnerlichen. Disziplin hilft uns, unsere Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und die innere Stärke zu entwickeln, die notwendig ist, um im Training und im Leben Herausforderungen zu meistern.
Ehrgeiz im Karate Do ist der Antrieb, ständig besser zu werden und persönliche Ziele zu erreichen. Er motiviert uns, über unsere Grenzen hinauszugehen und uns stetig weiterzuentwickeln. Dabei ist es wichtig, dass dieser Ehrgeiz nicht auf egoistischen Motiven beruht, sondern auf dem Wunsch, unsere Fähigkeiten zum Wohl der Gemeinschaft und zur Ehre der Kampfkunst zu steigern.
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Bescheidenheit lehrt uns, trotz unserer Fortschritte und Erfolge demütig zu bleiben. Im Karate Do ist Bescheidenheit die Anerkennung, dass es immer mehr zu lernen gibt und dass wir nie «ausgelernt» haben. Sie hilft uns, Respekt vor unseren Lehrern, Trainingspartnern und Gegnern zu bewahren und uns stets weiter zu verbessern.
Selbstlosigkeit bedeutet, die eigenen Bedürfnisse zugunsten anderer zurückzustellen. Im Kontext von Karate Do bedeutet dies, dass man bereit ist, sein Wissen und seine Fähigkeiten mit anderen zu teilen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ein selbstloser Karateka strebt danach, seinen Mitmenschen zu helfen und sie zu unterstützen, sowohl im Dojo als auch im alltäglichen Leben.
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Mushin, oft als «Geist ohne Geist» übersetzt, beschreibt einen Zustand des unvoreingenommenen, klaren Geistes, der frei von störenden Gedanken und Emotionen ist. Im Karate Do ist Mushin der Idealzustand, in dem der Geist ruhig und fokussiert ist, sodass man intuitiv und ohne Zögern handeln kann. Dies ermöglicht es, Techniken und Bewegungen natürlich und effektiv auszuführen, ohne durch bewusste Überlegungen oder Zweifel blockiert zu werden.
Nicht umsonst lautet der Leitspruch JKA:
«Oberstes Ziel in der Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters des Ausübenden»
Links zum Thema:
SKR Prüfungsordnung
JKA Instructor Manual
SKR-Termine
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